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Hier kommst Du nicht lebend raus!

Ich werde oft gefragt, wie ich es denn anstelle (nahezu) immer gut aufgelegt zu sein und mit einem Lächeln durchs Leben zu gehen. Warum nicht, ich freue mich meines Lebens!

Das ist jedoch nur eine Seite der Medaille, denn ich lebe auch in dem Bewusstsein, dass dieses wunderschöne Leben nicht von Dauer ist und dass es jederzeit ein plötzliches Ende nehmen kann. Ja, dass dieses Ende sogar von der Natur unausweichlich vorgesehen ist. 

Auch mein gepflegter Körper wird altern und ab einem gewissen Zeitpunkt Stück für Stück seinen Dienst quittieren. Der Verfall und Tod meiner Eltern haben mir das rechtzeitig zu Beginn meiner eigenen „besten Jahre“ vor Augen geführt. „Verzieh nicht das Gesicht, in ein paar Jahren liegst du auch so da!“ Das war die letzte Lektion, die ich von ihnen lernen durfte. 

Die einzige Gewissheit im Leben

Ob es uns passt, oder nicht, wir müssen mit Alter und Tod leben. Das Bewusstsein der eigenen Endlichkeit ist uns Menschen, zusammen mit unserem (mehr oder weniger scharfen) Verstand, in die Wiege gelegt. Und weil wir nunmal eine erfindungsreiche Spezies sind, haben wir eine Menge Strategien gegen die Angst entwickelt, welche untrennbar mit dem Bewusstsein der Sterblichkeit einhergeht.

Allerlei Kulte, monumentale Grabstätten in aller Welt, Museen und wohltätige Stiftungen zeugen von der verzweifelten Anstrengung, irgendwie doch ewig leben zu wollen. Nicht in Vergessenheit zu geraten, eine Delle ins Universum zu hauen, irgend etwas Dauerhaftes zu hinterlassen, ist der Antrieb vieler Menschen.

Aus diesem Grund ist das Versprechen eines ewig währenden Lebens auch das erfolgreiche Kernprodukt jeder Religion. Die verbinden die Ewigkeit auch gleich noch mit dem Versprechen dauernder Seligkeit, wenn Du nach ihren Regeln spielst, oder endloser Qual, wenn Du es nicht tust. Darauf zu vertrauen sei jedem selbst überlassen, mich hat dieser Ansatz jedenfalls nicht überzeugt und ich habe mich schon früh nach einer anderen Strategie umgesehen.

Das ist gar nicht so einfach, denn letztendlich fand ich auch das buddhistische Konzept der Wiedergeburten etwas zu schwammig. Daher akzeptiere ich die Ungewissheit und mache mir keine weiteren Gedanken darum, was nach meinem Tod passieren wird.

Es gibt nur ein Leben vor dem Tod!

So sicher wie der Tod selbst ist auch diese Tatsache. Alles andere bleibt in der Ungewissheit des Glaubens und Hoffens und dort lasse ich es auch gerne. Wenn es so weit ist, werde ich es schon sehen. Bis dahin habe ich nur dieses eine Leben und die Uhr läuft.

Vor diesem Hintergrund, macht es keinen Sinn, sich auch nur einen einzigen, der kostbaren Lebens- Tage mit Sorgen, Ärger und schlechter Laune zu versauen. Wann immer ich so einen Moment erlebe, schließe ich kurz die Augen und vergegenwärtige mir den Anblick meiner Eltern in Pflegebetten. Dann atme ich ein paar Mal tief ein aus und lasse es einfach los. 

Was auch immer mir im Moment Anlass zu negativen Emotionen gegeben hat, ist absolut nichtig. In den meisten Fällen habe ich nämlich nicht einmal die Macht es zu ändern. Der Wahnsinn, der wegen der angeblichen Pandemie veranstaltet wurde, hat mir meine eigene Machtlosigkeit noch einmal so richtig knallhart verdeutlicht. Ich konnte nichts tun, außer mich zurückzuziehen und abzuwarten. Denn zum Glück ist alles, was uns gerade stört genauso vergänglich, wie das ganze Leben an sich.

Was bleibt schon von deinen ganzen, vermeintlich großen, Problemen, wenn du dir knallhart vor Augen führst, dass du sowieso sterben wirst? Das ist doch geradezu tröstlich!

Bedenke oh Mensch, dass Du sterblich bist!

Buddha empfiehlt seinen Mönchen eine ziemlich eklige Meditation. Stell dir vor, wie dein toter Körper auf dem Boden liegt und zu verwesen beginnt. Sieh zu, wie sich die Raben und Geier ihren Anteil holen, während von unten her die Würmer und Insekten angreifen. Dein Körper ist Teil der Natur und sie wird dich auch wieder aufnehmen, wenn deine Zeit abgelaufen ist. Wir sind alle Teil des Kreislaufes von Werden und Vergehen. Es lohnt sich daher einfach nicht, das Unweigerliche zu fürchten.

Die Stoiker sind nicht ganz so plastisch, doch auch ihr „Memento Mori“ legt uns nahe, uns beizeiten mit dem Gedanken an unser Ende anzufreunden. Denn dieser Moment wird einfach kommen.

Ich habe gute Freunde verloren, mehr als eine große Liebe ist über die Jahre zerbrochen und völlig pleite war ich auch schon mal. Auf geradezu wundersame Art und Weise kam jedoch alles wieder zurück. Neue Freunde, neue Liebe, frisches Geld. Es gibt keinen Grund, sich aufzuregen und sein Schicksal zu beklagen. Schon gar nicht solltest du Vergangenes bedauern, oder dir Sorgen um die Zukunft machen. Das möchte ich insbesondere den Verschwörungstheoretikern und Untergangspropheten ans Herz legen. Was ihr macht ist einfach Zeitverschwendung! Alles Sorgen und “Die Wahrheit aussprechen“ wird den Lauf der Dinge nämlich nicht ändern. Sorry, no way, das wusste schon der alte Epiktetus.

Ein Leben im Bewusstsein der eigenen Endlichkeit führt uns vor Augen, dass unsere Lebenszeit die einzige unwiederbringliche Ressource ist. Alles kommt und geht, doch unsere Tage laufen gnadenlos ab. Nutze sie daher, so gut du kannst.

Das falsche Versprechen der Vollkasko Gesellschaft

In unserer Gesellschaft wird hingegen gern so getan, als würden wir alle ewig leben. Der Gedanke an den Tod wird sorgsam vermieden, er ist ein Tabu. 

Der Glaube an die Allmacht der Wissenschaft suggeriert uns, es gäbe für jedes Problem eine Lösung. Manche meiner jungen Freunde hegen die Hoffnung, sie könnten dereinst 200 Jahre alt werden. Dank frischer Organe aus der Petrischale und Ersatzteilen aus dem 3-D Drucker. 

Es wird alles getan, um “Leben zu retten“. Doch genau das ist völlig unmöglich, bestenfalls kann ich verhindern, dass jemand sofort stirbt. Ich kann sein Leben nur um eine gewisse Zeitspanne verlängern. Doch um welchen Preis geschieht das nur allzu oft? Wie lebenswert ist so ein Leben, wenn der Gerettete mit schwersten Behinderungen, oder Krankheiten weiter leben muss? Es ist jedenfalls ein gutes Geschäft für die Retter.

Ich möchte jedenfalls nicht so leben und ich hoffe nur, dass mich niemand retten wird, wenn mein Körper dereinst mal meint, es sei Zeit aufzugeben. Daher mache ich mir auch nicht die geringsten Sorgen um medizinische Versorgung. Ich finde den Gedanken, dass der „Rettungswagen“ ein paar Stunden brauchen könnte eher beruhigend.

Akzeptiere, was Du nicht ändern kannst

Wenn du dir immer mal wieder den großen, endgültigen Verlust deiner Existenz vor Augen führst, schrumpfen alle sonstigen Widrigkeiten zu winzig kleinen Hindernissen. Es sind ja meist nicht einmal die Umstände selbst, die uns zu schaffen machen, sondern nur unsere Einstellung dazu. Auf die Umstände haben wir sehr oft keinen Einfluß, doch unsere Reaktion darauf steht immer komplett in unserer Macht. 

Wir können akzeptieren, was ist und uns sogleich den schöneren Facetten unseres Daseins zuwenden, oder wir können rebellieren und jammern, uns in Selbstmitleid suhlen und die Schuld bei anderen suchen. Doch wofür auch immer wir uns entscheiden, es wird nicht das Geringste an jenen Dingen ändern, die uns gerade nicht gefallen. 

Die Bitternis über das Unabänderliche wird uns lediglich jenen Teil des Daseins vergällen, den wir ansonsten unbeschwert genießen könnten. Selbst das vermeintlich verpfuschteste Leben, hat nämlich immer noch mehr als genug lebenswerte Momente. 

Ich kenne Menschen, die mit Behinderungen ein zufriedenes Dasein führen. Ich kenne auch Menschen, die jahrelang im Gefängnis saßen und sich damit arrangiert hatten. Was bleibt denn schon übrig, wenn dich das Schicksal so richtig in den Arsch tritt? Auch dann muss es nämlich irgendwie weiter gehen –  und es geht! 

Andererseits, habe ich viele kleinliche Klagen gehört, vorzugsweise in dunklen Kneipen (männlich) und auf Dating Portalen (weiblich). Früher fühlte ich mich noch dazu berufen, etwas Positives zum Leben dieser Menschen beitragen zu wollen. Ich habe mich immer wieder daran versucht und bin in der überwiegenden Anzahl der Fälle krachend gescheitert. Jetzt lasse ich es bleiben und wende mich ab.

Jammern und Klagen scheint eine Droge zu sein und sie hält diese Unglücklichen genau dort, wo sie sind. Es ist eine Verschwendung kostbarer Lebenszeit.

Das Leben ist ein großes Geschenk!

Je älter ich werde, desto mehr dämmert es mir, was für ein unverschämtes Glück ich mit meinem Leben hatte. In der großen, weltweiten Geburtslotterie, habe ich einen der Haupttreffer gezogen! Es geht mir geradezu unverschämt gut. So gut, dass ich mich manchmal wie in einem Film fühle.

Ich könnte nun auch wieder nach dem großen Sinn dahinter suchen, doch allein aufgrund der Vergänglichkeit meines Daseins und meiner winzigen Bedeutung im großen Weltenspiel, erscheint mir das als ziemlich lächerliches Vorhaben.

Ist es nicht viel sinnvoller, zu akzeptieren was ist und jede Minute seines Daseins dankbar dafür zu sein? Genau deshalb gehe ich mit einem breiten Lächeln durchs Leben!

Wer den Tod nicht fürchtet…

Hat mehr Mut zum Leben! Wenn du in der Gewissheit lebst, dass alles vergänglich ist, fällt es viel leichter Entscheidungen zu treffen. Zum einen ist dir bewußt, dass du nicht alles ewig vor dir herschieben kannst. Du hast nicht die Zeit dazu, du solltest jetzt handeln. Andererseits weisst du jedoch, dass auch die Folgen einer falschen Entscheidung nicht ewig andauern werden. Wenn alles vergänglich ist, vergeht eben auch das Unerwünschte und Ende das ganze Leben.

Es hilft dabei, sich den „Worst Case“ vorzustellen. Was passiert denn, wenn wirklich alle Stricke reißen, wenn das Ding ganz furchtbar schief geht? Wenn ich zu dem Schluß komme, dass ich auch das überleben werde, kann ich handeln. Wären die Folgen hingegen untragbar, sollte ich die Sache besser bleiben lassen. Die klugen Stoiker denken eben nicht nur an den Tod, sondern bei jedem Vorhaben auch noch an schlimmsten möglichen Ausgang.

Für mich als Kapitalistenschwein ist diese “meditatio malorum“ sehr nützlich, wenn ich die Risiken von Investments kalkuliere.

Denken wir einfach mal, dass der Besitz von Bitcoin verboten wird und die Ethereum Blockchain endgültig an technischen Problemen scheitert. In Sachen Krypto wäre das so ziemlich der GAU. Wie würden diese Ereignisse mein Leben beeinflussen, könnte ich mit den Folgen leben? Wenn ja, dann kann ich investieren und mache mir weiter keine Sorgen. Wenn nein, sollte ich dringend meine Risiken anders verteilen und auch in Immobilien, Gold und ein funktionierendes Business investieren.

Über allem steht bei mir jedoch die Überlegung, dass das letzte Hemd bekanntlich keine Taschen hat und es sich daher nicht lohnt, allzu großen Wert auf Vermögen zu legen. Ich handle sorgfältig und mache einfach das Beste aus meinen Tagen, denn ich weiß dass sie gezählt sind.

Für mich hat der Gedanke an das Ende jedenfalls einen Großteil seines Schreckens verloren, seit ich mich regelmäßig damit beschäftige. Die alte Weisheit des Buddha und der Stoiker ist tröstlicher als ein Zeitgeist, in dem die Menschen so tun, als würden sie ewig leben. Nur um bloß nicht an das Ende zu denken.

Hin und wieder an den eigenen Tod zu denken, macht mein Leben noch kostbarer. Ich habe einfach keine Zeit, mir Sorgen zu machen. Denn “Am End stirbst eh!“ wie die lebensklugen Bayern sagen.

Wenn auch Du auf der Suche nach einem sorgenfreien Leben bist, gebe ich Dir gerne ein paar Tipps dazu. Sprich einfach mit mir und lass Dich von der Leichtigkeit des Seins anstecken.

Benedikt Lechner

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