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Wie reich willst du werden?

„So reich, wie es nur irgendwie geht!“ Diese Antwort hättet ihr vielleicht von einem Kapitalistenschwein erwartet, doch ich muss euch enttäuschen. 

„Immer nur her mit dem Zaster!“ funktioniert nämlich nicht. Du solltest schon eine relativ genaue Vorstellung davon haben, was du erreichen willst und dein Leben konsequent darauf einstellen. Ohne Ziel und Plan ist noch niemand reich geworden, von Lottogewinnern und Erben einmal abgesehen. 

Wir möchten dir dabei helfen, dein Ziel zu finden. Wenn du schon eines haben solltest, können wir dir die eine oder andere frische Idee mit auf den Weg geben. Das Kapitalistenschwein ist sich nicht zu schade dafür, auch mal kontroverse Vorschläge zu machen.

Was ist Reichtum?

Wer gilt überhaupt als reich? Nach der Definition des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, sind das alle Personen, die mindestens das Dreifache des Netto Medianeinkommens aller Bundesbürger verdienen. Für einen Single sind das rund 5.700 Euro pro Monat. Auch der Spitzensteuersatz von 42% schlägt ab einem Bruttoeinkommen von 58.000 Euro gnadenlos zu. Beim Vermögen darf sich jeder reich fühlen, der mindestens 625.000 Euro besitzt. 

Das sind jedenfalls die offiziellen Reichtumskriterien des Umverteilungsstaates. Persönlich würde ich mich damit eher arm fühlen. Reichtum ist halt auch eine subjektive Angelegenheit. 

Meine Definition des Begriffs habe ich von einem guten Freund übernommen: 

„Reich sein, bedeutet, niemals nach einen Preis fragen zu müssen“.

Ich finde das in zweierlei Weise sehr ansprechend. Man könnte darunter verstehen, derart viel Geld zu haben, dass man sich schlichtweg alles kaufen kann. 

Das ist jedoch ganz sicherlich nicht mein Ziel. Es genügt mir völlig, mir die Dinge leisten zu können, die ich wirklich von ganzem Herzen haben möchte. Eine Yacht und ein Privatjet gehören aus vielerlei Gründen ebensowenig dazu, wie eine Villa an der Côte d’Azur. Daher muss ich auch erst gar nicht nach deren Preis fragen.  

Andererseits muss ich genausowenig auf die rechte Spalte der Speisekarte schielen, oder verstohlen auf das Preisschild blicken, wenn mir ein Kleidungsstück gefällt. Innerhalb der Sphäre, in der ich mich bewege, kann ich darauf vertrauen, dass so schnell nichts meine Verhältnisse übersteigt. 

Der Freund, dem ich diese Definition verdanke, dürfte tausend Mal mehr Vermögen besitzen als ich. Dennoch unterscheidet sich unser Lebensstil nicht grundlegend. Er hat ebenfalls weder Jet noch Yacht, sitzt in Shorts daheim am Computer und kocht sein Essen am liebsten selber. Allerdings besitzt er eine beeindruckende Sammlung von Immobilien, Kunst und ein paar wirklich geile Autos. Im Alltag fährt er jedoch einen zehn Jahre alten BMW und freut sich darüber, was das für ein gutes Auto ist.

Für uns beide, und jeden anderen vernünftigen Menschen, ist Geld ein Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck. Nice to have, wie er sagen würde. 

Reichtum ist viel mehr als Geld

Reich ist, wer ein erfülltes Leben lebt. Reich ist, wer geliebt wird und selber zu lieben versteht. Reich ist, wer seine Talente zu entfalten vermag; wer die eigene Existenz als sinnvoll erfährt, und zwar nicht nur punktuell, sondern ständig. 

All das hat nichts mit Geld zu tun, sondern damit, wie wir zu uns selbst und zu unserem Dasein stehen. So kommt es, dass sehr vermögende Menschen todunglücklich sind, während vergleichsweise arme Menschen ein zufriedenes Leben führen.

Ich sagte bewußt „vergleichsweise arm“, denn für die wirklich Armen, mit hungrigem Magen und ohne Dach über dem Kopf, dürfte es schwierig werden, glücklich zu sein. Auch wenn ich nicht einmal das ausschließen möchte.

Für mich bedeutet Reichtum, ohne Angst, mit einer Mischung aus Neugier und Tatkraft, in die Zukunft blicken zu können. Dafür brauche ich natürlich auch Geld. Denn Geld schafft die Möglichkeiten, meine Tatkraft einzusetzen und meine Neugier zu befriedigen. 

Ohne die Einkünfte aus meinem Vermögen müßte ich meine Lebenszeit verkaufen, statt Blogartikel zu Themen schreiben zu können, die mich interessieren.

Die gute alte Kinderstube

Nur im richtigen Land geboren zu sein, ist jedoch bestenfalls die halbe Miete. Innerhalb dieser Länder kommt es auch noch sehr auf die richtige Postleitzahl an. Darauf, wo dein Elternhaus steht und natürlich auch wer deine Eltern sind.

Warren Buffet erinnert sich folgendermaßen: 

„Als ich ein Kind war, hatte ich alle möglichen Vorzüge. Ich hatte den Vorteil, dass ich ein Zuhause hatte, in dem man über interessante Dinge sprach, und ich hatte intelligente Eltern und ging auf eine anständige Schule. Ich glaube nicht, dass ich bei einem besseren Elternpaar hätte aufwachsen können. Das war ungeheuer wichtig. Ich habe kein Geld von meinen Eltern bekommen, und ich wollte es auch gar nicht. Aber ich wurde zur richtigen Zeit und am richtigen Ort geboren. Ich habe die ‚Eizellen-Lotterie‘ gewonnen.“

Sein Vater war Börsenmakler und saß zudem vier Amtszeiten (das sind 24 Jahre!) als Abgeordneter im US-Kongress. Der kleine Warren verdiente sein erstes Geld im Alter von sechs Jahren, indem er Sechserpacks Coca Cola für 25 Cent kaufte und die einzelnen Flaschen für 10 Cent an seine Kameraden verkaufte. Seine ersten Aktien kaufte er sich im Alter von elf Jahren.

Kaum vorstellbar, dass er das getan hätte, wenn sein Vater Lehrer, oder Polizist gewesen wäre. Robert Kyosaki beschreibt genau diesen Unterschied in seinem Klassiker „Rich Dad, Poor Dad“. 

Roberts Vater war Lehrer, der Vater seines besten Freundes hingegen ein erfolgreicher Geschäftsmann. Die beiden Kinder wurden nur deswegen Freunde, weil sie zwar in unterschiedlichen Wohngegenden lebten, diese jedoch zum gleichen Schulbezirk gehörten. So hatte Robert den direkten Vergleich zwischen den sehr unterschiedlichen Denkweisen seiner beiden Väter. 

Von Bill Gates, Mark Zuckerberg und vielen anderen wissen wir, dass sie aus privilegierten Familien stammten. Doch muss das Elternhaus nicht zwingend eine große Villa sein.

Der Vater von Elon Musk war Maschinenbauingenieur, kein Multimillionär, doch hat er seinen Sohn so weit gefördert, dass dieser im Alter von 12 Jahren schon sein erstes selbst programmiertes Computerspiel verkauft hat, den Rest kennen wir. 

Sir Elton Johns Eltern hatten keine Zeit für ihn, er wurde von seiner Großmutter aufgezogen und die hat ihm das Klavierspielen beigebracht. So gut, dass er bereits im Alter von 11 Jahren ein Stipendium der „Royal Academy of Music“ erhielt. 

David Beckhams Eltern waren glühende Fußballfans und schickten den kleinen David früh zum Bolzen. Christiano Ronaldo ist besonders stolz auf seine einfache Herkunft. Sein Vater war Gärtner, aber eben auch Zeugwart bei einem kleinen lokalen Fußballverein. Dem ersten Verein, für den der spätere Weltstar spielte.

Bei Franz Beckenbauer war es ein Onkel, der bereits für die Bayern kickte. Rafael Nadal hatte gleich drei Onkels im Fußball und einen, der Tennistrainer war. Und wo der kleine Michael Schumacher so teuflisch schnell fahren gelernt hat, wissen wir auch alle.

Die Liste der Reichen und Berühmten, die ihren Status einer frühen Förderung im Elternhaus verdanken, ließe sich endlos fortsetzen. Wir nehmen nur noch eine, weil es so schön dazu passt:

Annalena Baerbock wurde als Tochter einer Sozialpädagogin und eines Maschinenbauingenieurs geboren. Ihre grün engagierten Eltern nahmen die kleine Annalena schon früh mit zu Menschenketten und Demonstrationen gegen Atomkraft, Wettrüsten und das Böse in der Welt. Später wurde ihr Vater dann jedoch Personalvorstand für einen amerikanischen Konzern und konnte seiner Tochter ein Studium an der renommierten London School of Economics finanzieren. Sie hat es übrigens abgeschlossen.

Die Beispiele zeigen recht deutlich, dass Geld beim späteren Erfolg im Leben keine besonders große Rolle spielt. Es kommt vielmehr darauf an, welche Anregungen die Kinder von ihren Eltern bekommen. Wir lernen durch Nachahmen und der Einfluss der Eltern oder Bezugspersonen ist enorm. Viel größer als jener von Schule und Universität. Buffett und Baerbock sind zwei exzellente Beispiele dafür.

Kinder aus „Bildungsfernen Milieus“, wie man es heutzutage politisch korrekt formuliert, bekommen gar keine, oder eben ganz andere Anregungen und haben es dadurch ungleich schwerer einen Weg zur Selbstverwirklichung zu finden. 

Die Grundbedürfnisse

Buddha spricht von drei grundlegenden Bedürfnissen: Nahrung, Obdach und Medizin, worunter wohl am ehesten Gesundheit zu verstehen ist. 

Etwas komplexer  sieht es Abraham Maslow, an der Basis seiner Bedürfnispyramide 

finden wir die rein physischen Bedürfnisse, darüber das Bedürfnis nach Sicherheit, zu dem etwa eine Wohnung zählt. 

Ist das gesichert, streben wir nach sozialen Kontakten, einer Familie und Freunden. Darauf bauen sodann die Individuellen Bedürfnisse auf. Darunter versteht Maslow Freiheit und Unabhängigkeit, Selbstbestätigung und materiellen Wohlstand. Mithin alles das, was wir unter „erfolgreiches Leben“ einordnen würden.  

Wer das erreicht hat, ist an der Spitze der Pyramide angekommen und kann nach Selbstverwirklichung streben. Wie diese aussieht, ist natürlich auch wieder individuell verschieden. 

Grundsätzlich geht es dabei darum, das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen. Ein selbstverwirklichter Mensch wird sich zum Beispiel nur noch mit Dingen beschäftigen, die seiner Begabung entsprechen und ihm Freude spenden. Er wird eher still und zurückgezogen leben, statt ein Leben im Rampenlicht zu führen. Er wird auch nur zu wenigen Menschen engere Beziehungen pflegen, diese werden jedoch sehr tief gehend sein. 

Hier ergeben sich Parallelen zum Zustand der Erleuchtung im Buddhismus, oder der Glückseligkeit der Stoiker. Es ist ein langer und schwieriger Weg und es erfordert eine unglaubliche Disziplin, ihn zu gehen. Diese oberste Spitze der Pyramide zu erreichen, ist demgemäß nur wenigen vergönnt. Schätzungen belaufen sich auf 2% der Bevölkerung. 

Die drei Ebenen des Wohlstands

Nach diesem philosophischen Exkurs kehren wir zurück zu den nüchternen Fakten. Der Erfolgsautor Robert Kyosaki definiert drei Ebenen des Wohlstands. 

Die untere Ebene nennt er Survival – Überleben. In Analogie zu Maslow sind hier die Grundbedürfnisse gesichert. Am Anfang werden wir angestellt arbeiten, oder ein kleines Gewerbe betreiben, um davon zu leben. Der Überschuss wird zur Abzahlung einer Immobilie verwendet, die uns mietfreies Wohnen ermöglicht. Später werden wir in ETF und weitere Immobilien investieren, um von den Mieteinkünften leben zu können. Hoffentlich! 

Darauf aufbauend kann man sich zum Comfort – zum bequemen Leben weiter entwickeln. Das bedeutet meist eine freiberufliche oder unternehmerische Tätigkeit auszuüben, die für ein entsprechend hohes Einkommen sorgt. Daraus können weitere Investitionen getätigt werden. Zuerst in den Ausbau des eigenen Unternehmens, dessen Erträge dann später in Immobilien, Aktien und (neuerdings) Krypto Assets fließen. 

Für die Meisten von uns dürfte das völlig ausreichen, um zufrieden leben zu können.  

Wer das nicht ausreicht, kann die Abundance – den Überfluss anstreben. Auf dieser Ebene sind alle Bedürfnisse mehrfach gesichert, es herrscht nahezu grenzenlose finanzielle Freiheit und dennoch vermehrt sich das Vermögen von selbst. 

Der Weg dorthin führt praktisch ausschließlich über unternehmerische Tätigkeit und gleichzeitig gehebelte Investitionen in Immobilien, Unternehmensbeteiligungen, Hedgefonds und ähnlichen Vehikeln. Oder einfach über, hoch spekulative, Anlagen wie Krypto Assets.

Wie möchtest du leben? Such es dir aus!

In nüchternen Zahlen ausgedrückt, wirst du für das reine „Survival“ ein Vermögen von rund 500.000€ erwirtschaften müssen, um ein Jahreseinkommen von 20.000€ zu beziehen. Das entspricht einer Rendite von 4% bei vollem Kapitalerhalt. Wenn alles gut geht!

Das ist so ungefähr das, worauf Frugalisten 20 Jahre lang sparen. Um dann weitere 40 Jahre ebenso mager leben zu können. Der einzige Vorteil: sie sind es bereits gewöhnt, jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen.

Dann doch lieber schlauer sein und mit ein wenig mehr Aufwand den „Comfort“ erreichen. Nehmen wir dafür ein Jahreseinkommen von 100.000€ an, benötigen wir nach der gleichen Formel ein Grundvermögen von 2.500.000€. 

Um in „Abundance“ leben zu können, muss es noch einmal deutlich mehr sein. Ich bleibe beim Faktor fünf und wir kommen auf ein Jahreseinkommen von 500.000€. Das ist das unterste Level des Überflusses. Du könnest dir zwar jedes Jahr einen neuen Rolls Royce kaufen, müßtest aber dafür Sekt trinken und Economy fliegen. Gingen wir wieder von 4% Verzinsung aus, würden wir für diese Rente ein Vermögen von schlanken 12,5 Millionen Euro benötigen. 

Reichtum ist machbar, Herr Nachbar!

Eine derartige Summe ist durchaus nicht unerreichbar, wenn ich mir die gewaltigen Chancen auf dem Krypto Sektor ansehe. Gerade dort sind auch bedeutend höhere Renditen möglich, als die 4%.

Wer vor fünf Jahren 100.000€ in Bitcoin investiert hat, kann sich heute über ein Vermögen von 4,3 Millionen freuen. Wer jedoch nur die Hälfte der Summe in Bitcoin und die andere Hälfte in Ethereum investiert hat, verfügt jetzt über ganze 15 Millionen! 

Die Blockchain Welt steckt voller weiterer Chancen dieser Art, denn wir befinden uns noch immer erst am Anfang einer neuen industriellen Revolution.

Auch wenn es zu einem Reset der Finanz-und Immobilienmärkte kommen sollte, ergeben sich schöne Möglichkeiten dein Kapital in wenigen Jahren zu vervielfachen. 

Habe einen Plan!

Je nachdem, auf welchem der drei Level du dich gerade befindest, wirst du unterschiedlich vorgehen müssen. 

Lebst du bereits in „Abundance“ geht es hauptsächlich darum, dein Vermögen zu erhalten. Du wirst konservative Anlagen bevorzugen und dabei auch mal geringere Renditen in Kauf nehmen müssen. 

Das „Comfort“ Level gilt es ebenfalls zu erhalten und, falls gewünscht auszubauen. Hier empfiehlt sich eine selbst genutzte (und bezahlte) Immobilie in einer aufstrebenden Volkswirtschaft. Also keinesfalls in Deutschland! Ein weiterer Teil des Vermögens kann zur Erzielung von Renditen verwendet werde und ein ebenso großer Teil für moderat spekulative Anlagen. 

Befindest du dich auf der „Survival“ Ebene, kannst du Geld, das du auf absehbare Zeit nicht brauchen wirst, spekulative investieren und das Risiko durch sorgfältige Diversifizierung reduzieren. Das ist der einzige Weg, relativ zeitnah Vermögen aufzubauen. Gleichzeitig solltest du alle Anstrengungen darauf konzentrieren, dein Einkommen zu steigern. 

Ganz gleich, wo du dich befindest, es ist überall unerläßlich, eine Strategie zu schaffen, Ziele zu stecken und sich danach konsequent daran zu halten. 

Das Kapitalistenschwein wird dich auf dem Laufenden halten. Unter der Rubrik „Solvent“ werden wir dich über die saftigsten Investments informieren und dich gegebenen Falles auch vor faulen Eiern warnen. 

Auch wenn Geld nicht glücklich macht, macht kein Geld definitiv unglücklich!

Benedikt Lechner

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